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    Finger-Kompressionselement
Versorgungsablauf

Wir geben dir einen Überblick über den typischen Ablauf einer Prothesenversorgung bei POHLIG.

Icon Fingerprothese | © Pohlig GmbH
Fingerprothese

Eine Fingerprothese aus Silikon bildet den fehlenden Finger realistisch nach.

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Vorbereitung auf die Prothese

Finger-Kompressionselement

Eine Fingerprothese kann nur dann gleichbleibend gut sitzen, wenn das Volumen des Fingerstumpfes konstant bleibt. Deshalb wird der Stumpf vor der tatsächlichen Prothesenversorgung durch eine komprimierende Stumpfbekleidung (Kompressionselement) in eine stabile, endgültige Form geführt. Ein Kompressionselement besteht - genauso wie die Fingerprothese - aus Silikon.

Finger-Kompressionselemente konsolidieren also die Stumpfverhältnisse und bereiten den Stumpf auf das Tragen einer individuellen Silikon-Fingerprothese vor. Stumpfödeme bzw. Lymphstauungen werden zu einem in seiner Form stabilen und gleichbleibenden Fingerstumpf konsolidiert - selbst, wenn sie über einen längeren Zeitraum entstanden sind. Des Weiteren können Kompressionselemente auch als Schutzkappe für den Fingerstumpf eingesetzt werden.

Damit bei der späteren Umstellung von Kompressionselement auf Fingerprothese keine Komplikationen auftreten, sind die Kompressionselemente in ihrer Länge und dem verwendeten Material identisch mit der Fingerprothese. Das regelmäßige Tragen eines Kompressionselementes kann bereits nach wenigen Tagen zu einem erwünschten Rückgang des Stumpfumfanges führen. Je nach Stumpfsituation dauert der gesamte Prozess der Stumpfkonsolidierung zwischen 4-8 Wochen.

Das Finger-Kompressionselemente-Set besteht in der Regel aus 3 Elementen, die sich in ihrem zirkulären Umfang von Kompressionselement Nr. 1 bis Nr. 3 reduzieren. Falls der Fingerstumpf noch weiter abnimmt und das Kompressionselement Nr. 3 zu locker sitzt, wird die Kompressionstherapie so lange fortgesetzt, bis der Stumpf seine endgültige Form gefunden hat bzw. die Stumpfkonsolidierung abgeschlossen ist. Dafür werden weitere Silikonkappen benötigt, die wir individuell anfertigen. Die Kompressionstherapie kann in seltenen Fällen bis zu 10 Kompressionselemente enthalten.

Zur Orientierung der unterschiedlichen Umfänge dienen die Punktmarkierungen an der Innenseite des Elements. Diese sollten mittig in der Handfläche verlaufen.

Bei der gleichzeitigen Versorgung von mehreren Amputationsstümpfen weisen die Kompressionselemente zusätzlich eine römische Ziffer auf, die die Zuordnung zu dem jeweiligen Finger darstellt (I = Daumen; II = Zeigefinger; III = Mittelfinger; IV = Ringfinger; V = kleiner Finger).

Bei Verwendung der Kompressionselemente als Stumpfschutzkappen wird die Ausführung grundsätzlich in einer gleichbleibenden Kompressionsstärke gewählt. In diesem Fall findet keine Punktmarkierung der Kompressionselemente statt.

Anziehanleitung

Wie zieht man ein Kompressionselement an?

Das An- und Ausziehen eines Finger-Kompressionselementes - insbesondere bei einer Neuversorgung - muss zunächst erlernt werden. 

Ein Kompressionselement wird direkt auf der Haut getragen. Das Anziehen erfolgt mithilfe von Vaseline. Dabei solltest du darauf achten nicht zu viel Vaseline zu verwenden, weil das Kompressionselement dadurch an Haftung auf der Haut verliert.

Nun kann das Kompressionselement auf den Fingerstumpf aufgeschoben werden.
 
Wenn du die Innenseite deiner Handfläche betrachtest, sollte sich die Punktmarkierung in der Mitte der Stumpfunterseite befinden. Eventuell vorhandene Lufteinschlüsse zwischen Kompressionselement und Fingerstumpf müssen vollständig ausmassiert werden.

Zur Vorbereitung auf die fingerprothetische Versorgung muss die Kompressionstherapie mit dem Kompressionselement Nr. 1 begonnen werden. Dieses ist durch einen Punkt gekennzeichnet. Die Umstellung auf das stärker komprimierende Element Nr. 2 darf erst erfolgen, wenn das 1. Kompressionselement zu weit ist und in seiner Größe vom Fingerstumpf abzurutschen droht. Die Umstellung auf das am stärksten komprimierende Element Nr. 3 darf erst erfolgen, wenn das 2. Kompressionselement zu weit ist und wegen seiner Größe vom Fingerstumpf abzurutschen droht. Frage im Bedarfsfall deinen Orthopädietechniker!

Beim Ausziehen des Finger-Kompressionselementes muss zunächst Luft zwischen Stumpf und Kompressionselement gelangen, damit du anschließend das Element abziehen kannst.

Das musst du über dein Kompressionselement wissen

Medizinisch-therapeutische Hinweise

Den verwendeten Materialien für dein Fingerkompressionselement wurde besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Sie sind entsprechend auf Hautverträglichkeit geprüft worden. Vermehrte Schweißbildung kann zu Hautreizungen unter dem Kompressionselement führen. Bei diesen oder anderen Hautveränderungen ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen.

Besonders wichtig ist es, dass du deine Haut im Tragebereich des Kompressionselementes gut beobachtest. Durch die andauernde Kompression kann es leicht zu Veränderungen der Hautfarbe (rötlich) kommen. Eine dunkelrote, bläuliche Verfärbung oder eine offene Hautstelle sind jedoch nicht zu akzeptieren.

Nach dem Duschen oder Baden muss die Haut wieder komplett trocken und darf nicht aufgeweicht sein, bevor du dein Kompressionselement anziehst. Körperlotionen oder -cremes müssen ebenfalls vor Anlegen des Kompressionselementes vollständig eingezogen sein. Benutze bitte keinen Körperpuder, denn Puder reibt die Haut unter dem Kompressionselement auf und trocknet sie zusätzlich aus.

Eine regelmäßige Krankengymnastik oder Ergotherapie wird durch die Verwendung des Kompressionselementes nicht ersetzt. Dein Arzt kann dir weitergehende Hinweise zum funktionellen Training geben. Dein Fingerkompressionselement ist Teil eines Therapiekonzeptes und kann nur im Rahmen deiner aktiven Mitarbeit optimale Wirkung entfalten. Die Einhaltung der täglichen Tragzeit, die physiotherapeutischen Übungen unter Aufsicht und das tägliche therapeutische Bewegungstraining zuhause sind Bausteine der Therapie, die zum Erfolg beitragen.

Bitte bedenke, dass die Vorbehandlung des Stumpfes durch das Kompressionselement im Rahmen eines therapeutischen Gesamtkonzeptes entstanden ist. Ziehe deshalb im Bedarfsfall auch den Rat deines Arztes, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten etc. hinzu.

Das für dich angefertigte Kompressionselement sollte – wenn vom Arzt nicht anders verordnet – täglich getragen werden. Die tägliche Tragezeit ist dabei so lange als möglich zu wählen. Während der Nacht kann das Kompressionselement abgelegt werden.

Du solltest dein Kompressionselement täglich mit Wasser reinigen, um unangenehme Gerüche zu vermeiden. Auf andere Mittel und Substanzen sollte verzichtet werden, da bei dem engen Hautkontakt während des Tragens selbst geringste Seifenrückstände zu Hautirritationen führen können.

Im Falle einer starken Verunreinigung können Kompressionselemente in Wasser ausgekocht werden. Dieser Vorgang sollte jedoch nicht häufiger als einmal pro Woche vollzogen werden.

Der Tragekomfort und die Tragedauer deines Kompressionselementes aus Silikon hängt ganz wesentlich von der Sensibilität und Belastbarkeit deines Fingerstumpfes und deiner aktiven Mitarbeit ab.

Grundsätzlich sollte dein Kompressionselement zu jeder Zeit beschwerdefrei sitzen. Übermäßiger Druck oder starke Hautverfärbungen können zu Komplikationen führen. Wende dich bei allen Problemen mit deinem Kompressionselement an uns!

Bitte beachten!

Sicherheitshinweise

Dein Kompressionselement ist ausschließlich für das mit dir festgelegte Einsatzgebiet konzipiert. Der Kontakt mit Säuren, Laugen und Lösungsmitteln ist zu vermeiden. Außerdem sollte sich dein Kompressionselement nicht über +50°C erhitzen. Ansonsten kann es zum Verlust der Passform kommen. Ebenso ist die Benutzung des Kompressionselementes unterhalb einer Temperatur von -30°C zu vermeiden.

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