Die infantile Zerebralparese (ICP) beschreibt eine frühkindliche Gehirnschädigung, die zu Störungen der Haltung, der Bewegung sowie der Koordination führt. Sie kann im Mutterleib wie auch während oder nach der Geburt aufgrund eines Sauerstoffmangels hervorgerufen werden.
Die Ausprägung der Störungen ist bei jedem ICP-Patienten individuell. Die Muskulatur in Armen und/oder Beinen kann in unterschiedlicher Form betroffen sein. Während viele Kinder nur leichte Einschränkungen aufweisen, können in schwereren Fällen auch spastische Lähmungen auftreten. Die resultierenden motorischen Schwierigkeiten gehen oft einher mit zusätzlichen Beeinträchtigungen der Sinnesorgane und damit zusammenhängend mit Kommunikation, Auffassung und Verhalten.
Synonym zum Begriff infantile Zerebralparese können auch die Bezeichnungen zerebrale Kinderlähmung, infantile Zerebrallähmung, spastische Lähmung oder Cerebral Palsy verwendet werden.
Neben der ärztlichen und physiotherapeutischen Behandlung spielt die orthopädietechnische Versorgung eine wesentliche Rolle, wenn es um die Therapie von ICP geht. Orthesen fungieren als Stützpfeiler, die das Ergebnis halten, das durch eine operative oder konservative Behandlung erzielt wurde.
Weitere Ziele einer Orthesenversorgung sind:
Weil jeder Patient unterschiedlich ist, erstellen wir für dich ein individuelles Behandlungskonzept, das genau auf deine Anforderungen und Bedürfnisse zugeschnitten ist. Die Tatsache, dass es sich bei ICP zwar um eine dauerhafte, jedoch keineswegs unveränderliche Schädigung handelt, da sich die Haltungs- und Bewegungsstörungen mit dem Wachstum und der Entwicklung verändern, macht eine langfristige Betreuung notwendig.
Die orthopädische Kinderklink in Aschau ist eine der größten Fachkliniken für Kinderorthopädie Mitteleuropas.
Bei der orthopädietechnischen Versorgung von Säuglingen und Kindern ist es extrem wichtig, dass alle Parteien an einem Strang ziehen: Eltern, Ärzte, Techniker und Therapeuten.
In unserer Zentrale sowie in allen unseren Niederlassungen begleiten Physiotherapeuten die individuelle Hilfsmittelversorgung unserer kleinen Patientinnen und Patienten.
Finger-, Hand- und Armfehlstellungen können bei ICP-Patienten einzeln oder in Kombination auftreten. Die meisten Kinder weisen außerdem Fußfehlstellungen auf. Der spastische Spitzfuß ist eine der häufigsten Deformitäten, bei der eine Behandlung mit Orthesen ratsam ist. Aber auch Klumpfüße, eine Kniebeugespastik und eine Hüftadduktorenspastik lassen sich sehr gut mit Orthesen versorgen.
Unsere Hilfsmittel sind einzelne Bausteine des medizinischen und therapeutischen Behandlungskonzepts. In Kombination mit Physiotheapie und Reha-Hilfsmitteln können verblüffende Ergebnisse für ICP-Patienten erzielt werden.
Der dynamische Spitzfuß ist eine der häufigsten motorischen Beeinträchtigungen bei Kindern, die unter infantiler Zerebralparese leiden.
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Insbesondere Zerebralparetiker der GMFCS-Klassen IV und V können oftmals ihre Liegeposition nicht selbstständig verändern. So entstehen bei Patienten mit infantiler Zerebralparese positionelle (=lagebedingte) Deformitäten.
Individuelle Lagerungssysteme unterstützen die Liegepositionen des Betroffenen passiv. Sie halten zunehmende Deformitätsentwicklungen an und ermöglichen eine oder mehrere bequeme, tonusregulierende Position(en). Zudem helfen sie Druckstellen zu vermeiden.
Die infantile Zerebralparese (ICP) betrifft mehrere Funktionssysteme. Störungen der Motorik, Wahrnehmung, Sprache und Anfallsbereitschaft sind allgemein bekannt. Fehlsteuerungen des vegetativen Nervensystems, das lebenswichtige Funktionen wie Herzschlag, Atmung oder Stoffwechsel steuert und kontrolliert, finden in der Therapie allerdings weniger Beachtung. Lebensqualität und Wohlbefinden der Betroffenen werden jedoch von den Auswirkungen solcher Fehlsteuerungen stark beeinflusst. Diese äußern sich in Rhythmusstörungen des Schlafes und der Atmung, vermehrtem Schwitzen und Speichelfluss, sowie verminderter Hautdurchblutung und Temperaturregulation.
Beobachtet man bei ICP-Patienten also kalte oder blaue Füße, dann liegen die Gründe dafür oft nicht in unpassendem Schuhwerk, sondern haben ganz andere Ursachen: