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Hüftex-Prothese

Die gesamte Prothese wird über das Becken bzw. den Beckenschaft gesteuert.

Physiotherapie | © Pohlig GmbH
Physiotherapie

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Hüftexartikulation | © Pohlig GmbH

Prothetische Versorgung nach Hüftexartikulation

Bei einer Hüftexartikulation wird das gesamte Bein durch eine Exartikulation (=operative Abtrennung eines Gliedes im Gelenk) im Hüftgelenk amputiert. Dabei wird der Hüftkopf aus der Hüftpfanne entfernt, das Becken und das Sitzbein bleiben in der Regel erhalten. Im Falle einer Hemipelvektomie dage­gen werden das Bein inklusive Teile des Beckens amputiert. Notwendig ist eine Hüftexartikulation u.a. bei Tumoren, schweren Traumata und Infekten.

Eine Hüftexartikulation stellt die prothetische Versorgung vor eine große Herausforderung – normalerweise wird eine Beinprothese nämlich vom Unter- oder Oberschenkelstumpf des Anwenders gesteuert. Im Falle einer Hüft­ex­artiku­lation dagegen ist kein entsprechender Stumpf vorhanden. Die Steu­erung muss ausschließlich über das Becken geschehen. Diese besondere Situation macht die Anfertigung einer Hüftexartikulationsprothese (auch Hüftex-Prothese oder Beckenkorbprothese) zu einem absoluten Spezialgebiet in der Beinprothetik, das ein hohes Maß an Know-how und Expertise verlangt.

Bestandteile einer Hüftex-Prothese:

Beckenschaft-System | © Pohlig GmbH
Beckenschaft-System

Das Becken wird in einen HTV-Silikon-Kontaktschaft, den sogenannten Beckenschaft, eingebettet. Er stellt die Verbindung zwischen Prothese und menschlichem Körper dar. Die Ausführung des Schaftes hat maßgeblichen Einfluss auf Komfort und Bedienbarkeit der Prothese.

Du kannst zwischen 3 Konzepten wählen:

  • zweigeteilter Beckenschaft mit dorsaler Verschlusstechnik und individueller Silikonhüfthose
  • semiflexibler Beckenschaft mit individueller Silikonhüfthose
  • klassischer Beckenkorb
Prothesenpassteile | © Pohlig GmbH
Prothesenpassteile

Hüftgelenk: Sowohl Hüft- als auch Kniegelenke dienen der Schwung- und Standphasenregulierung. Wir verwenden u.a. die Ottobock-Hüftgelenke (z.B. 7E10 Helix Hüftgelenk, 7E9), die unsere Anwender aufgrund ihrer Funktion überzeugen konnten.

Kniegelenk: Für ein sicheres, dynamisches Gehen und um die Funktion des Hüftgelenks voll ausschöpfen zu können, empfehlen sich die E-Legs von Ottobock (z.B. C-Leg, Genium, Kenevo). 

Fuß: Entsprechend der jeweiligen Mobilität kommen diverse Carbonfeder-Fußsysteme  zum Einsatz.

Kosmetiken bei einer Hüftexprothese | © Pohlig GmbH
Kosmetik

Kosmetisch bestehen 2 Möglichkeiten:

  • Eine klassische PUR Schaumkosmetik, die das Knie überspannt, weich ist und mit Kosmetikstrümpfen getragen wird. Diese Kosmetik eignet sich für Anwender, die defensiv mit dem Thema Prothese umgehen und sich beim Sitzen ein gutes Outcome wünschen.
  • Eine geteilte Variante, welche die Gelenke frei hält und somit wenig Einfluss auf die Funktion der Prothese ausübt. Diese Kosmetik ist bei Anwendern beliebt, die einen offensiven Umgang mit der Prothese pflegen.

Hüftexprothese | © Pohlig GmbH
Innovation

Einzigartiges Schaftkonzept mit Silikonhüfthose

Eine Hüftex-Prothese zu führen erfordert vonseiten des Anwenders einen hohen Konzentrations- und Energieaufwand. Mit der begrenzten Steuerungs­möglichkeit des Beckens muss es gelingen, die Bewegung der mechanischen Sprunggelenk-, Kniegelenk- und Hüftgelenk-Passteile zu koordinieren.

Dem Prothesenschaft kommt hierbei eine zentrale Rolle zu. Seine Passform muss möglichst körpernah und druckstellenfrei sein, mit wenig Bewegungsein­schrän­kung im Lendenwirbelbereich und einer direkten Steuerungsmög­lich­keit. Wir haben uns dieser Herausforderung gestellt und konnten neue Mate­ria­­lien und Arbeitstechniken entwickeln, die den Schaftkomfort erheblich verbessern. Unser innovatives Schaftkonzept sieht den Einsatz einer individuellen Silikonhüfthose vor.

Beckenschaft-System | © Pohlig GmbH

Zweigeteilter Beckenschaft mit Silikonhüfthose

Die Bestandteile

HTV-Silikonhose | © Pohlig GmbH
HTV-Silikonhose

Mit dem Verschließen der Silikonhose komprimiert der Anwender sämtliche Weichteile und verhindert somit ihr unkontrolliertes Verschieben. So wird der Stumpf in der Hose großflächig komprimierend eingefasst. Diese Kompression schafft eine tragfähige, feste (Stumpf-)Oberfläche, die dem Beckenschaft den nötigen Halt gibt. Der Stumpf wird also durch die Silikonhose in eine gute Kondition versetzt, um den Schaft aufzunehmen und eine möglichst bewe­gungs­freie Adaption zwischen Stumpf und Prothese herzustellen.

Die Silikonhose bildet eine klare Trennschicht zum Beckenkorb. Das Material Silikon kommt in verschiedenen Shore-Härtegraden zum Einsatz. So können die für die Hose verwendeten HTV-Silikon-Mischungen in Abhängigkeit von der Gewebebeschaffenheit und empfindlichen Hautarealen weicher oder härter eingestellt werden.

Zweigeteilter Beckenschaft | © Pohlig GmbH
Zweigeteilter Beckenschaft

Wir haben uns bei der Entwicklung des Beckenschaftes zum Ziel gesetzt, die festen Anteile des Schaftes zu reduzieren, um mehr Bewegungsfreiheit zu erreichen. Außerdem war es uns ein Anliegen, die Steuerung der Prothese zu optimieren. Der zweigeteilte Beckenschaft mit Inlays in Silikontechnik wird diesen Anforderungen gerecht.

Verschlusstechnik | © Pohlig GmbH
Verschlusstechnik

Eine spezielle Verschlusstechnik öffnet und schließt den zweigeteilten Schaft. Die Silikonhose kann mit einem Klettverschluss problemlos verschlossen werden. Ein Nachziehen des Klettverschlusses ist selbst nach Anlegen des Beckenkorbes möglich.

Hüftexprothese | © Pohlig GmbH
Hüftexprothese  | © Pohlig GmbH

Zweigeteilter Beckenschaft mit Silikonhüfthose

Alle Vorteile auf einen Blick

Mit der Umsetzung unseres innovativen Schaftkonzepts konnten sowohl Schaftfunktionalität als auch Schaftkomfort optimiert werden:

1. Verbesserte Steuerung der Prothese:

  • Dank der komprimierenden HTV-Silikonhose ist eine bessere Kontrolle über die Prothese gegeben
  • Es entsteht ein reduzierter Längshub der Prothese im Vergleich zu konventionellen Systemen. Dadurch wird ein besserer Längenausgleich möglich.
  • Durch eine spezielle Maßnahme- und Formerfassungstechnik kann ein besseres Ansprechverhalten der Prothese erzielt werden.
  • Aufgrund des komfortablen Schaftsystems und neu entwickelten Gelenks kann die Beckenrotation kompensiert und ein symmetrisches, sicheres Gangbild erreicht werden.

2. Hygienische und hautschützende Stumpfbettung

  • Das äußerst pflegeleichte HTV-Silikon ermöglicht eine einfache Reinigung. Das Material kann mit Wasser und Seife gereinigt und mit Alkohol desinfiziert werden.
  • Silikon ist nicht allergen. Rückstände von Schweiß, häufigster Verursacher von Reaktionen, können schnell ausgewaschen werden. Einem sofortigen Wiedereinsatz steht nichts im Wege, da bei der Reinigung keine Trocknungszeiten entstehen.
  • Die Silikonhose stellt eine gute Schutzschicht für die Haut dar.
Reinigung der HTV-Silikonhose | © Pohlig GmbH
Konventioneller Beckenkorb | © Pohlig GmbH

Und was sind die Alternativen?

Selbstverständlich versorgen wir auch noch mit konventionellen Becken­kör­ben, wobei aus funktioneller Sicht keinerlei Gründe bestehen, Neuanwendern moderne Versorgungstechnologien vorzuenthalten. Erfahrene Anwender, die keinen Mehraufwand bei der Verschlusstechnik wünschen, oder höchste Anforderungen an die Kosmetik und das Volumen im Beckenbereich haben, können alternativ auch einen Beckenschaft aus Carbon mit einem semi­flexi­blen Anteil im Rückenbereich und individueller Silikonhüfthose wählen. Nach mehrjähriger Erfahrung zeigt sich der Einsatz eines Schaftsystems in Kombi­na­tion mit Silikonhose als Mittel der Wahl und bringt ein großes Plus in der Versorgungsqualität der Hüftprothetik.