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  • Schroth-Therapie bei idiopathischer Skoliose | © Pohlig GmbH
    Formen der Skoliose
    Idiopathische Skoliose
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Mit diesem Verfahren können wir dein Korsett simulieren, bevor wir es produzieren.

Physiotherapie | © Pohlig GmbH
Physiotherapie

Wir zeigen dir Skoliose-Übungen für einen starken Rücken und trainieren mit dir den täglichen Gebrauch deines Korsetts.

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Dreidimensionale Verkrümmung der Wirbelsäule

Definition, Ursachen & Symptome einer Skoliose

Was ist eine Skoliose? | © Pohlig GmbH
Definition und Ursache

Im Vergleich zu einer gesunden Wirbelsäule, die sich nach vorne und hinten biegen kann, krümmt sich im Falle einer Skoliose die Wirbelsäule auch zur Seite. Als Skoliose (griech. Krümmung) bezeichnet man also eine dreidimensionale Achsabweichung der Wirbelsäule. Umgangssprachlich wird auch häufig der Begriff "Wirbelsäulenverkrümmung" verwendet.

Maßgeblich für die Diagnose ist eine seitliche Krümmung der Wirbelsäule in der Frontalebene (also von der Rückenansicht betrachtet) von mindestens 10 Grad. Die Wirbelkörper sind zueinander verdreht und können nicht mehr vollständig aufgerichtet werden. Dadurch kommt es zu dem typischen Bild der Skoliose mit dem kosmetisch störenden Rippenberg und Lendenberg sowie zu Veränderungen an Schultern und Becken.

Skoliose ist keine Krankheit per se, sondern ein Symptom. Sie kann anhand ihrer jeweiligen Ursache spezifiziert werden: Am häufigsten kommen idiopathische Skoliosen (ca. 85%) vor, deren Ursachen bis heute unbekannt sind, sowie neurogene Skoliosen, die aufgrund einer bekannten Grunderkrankung entstehen (z.B. ICP oder Myelomeningocele).

Symptome einer Skoliose | © Pohlig GmbH
Symptome einer Skoliose

Es kommt immer wieder vor, dass eine Skoliose zu spät erkannt wird, weil sie keine Beschwerden ausgelöst hat. Manche Jugendlichen und Erwachsene klagen über Rückenschmerzen sowie Verspannungen im Schulterbereich. Deutlicher werden die Anzeichen einer Skoliose aber vor allem durch sichtbare Veränderungen des Oberkörpers:

  • unterschiedliche Höhe der Schultern
  • deutliches Hervorstehen eines Schulterblatts
  • schiefe Kopfhaltung
  • ungleich geformte Taille
  • beim Beugen nach vorne werden ungleich hohe Rippen erkennbar. Die Rippen bilden auf einer Seite des Rückens einen sichtbaren Buckel (Rippenberg)

Was ist eine idiopathische Skoliose?

Eine idiopathische Skoliose tritt ohne erkennbare Ursache auf. Da sie während des Wachstums keine Schmerzen hervorruft, werden Betroffene bzw. Eltern vor allem aufgrund sichtbarer Merkmale auf die Verbiegung der Wirbelsäule aufmerksam. Die Folgen einer Skoliose sind im Allgemeinen eine deutlich eingeschränkte körperliche Leistungsfähigkeit sowie Rückenschmerzen im Erwachsenenalter.

Die Therapie der idiopathischen Skoliose ist vom Alter des bzw. der Patient:in sowie vom Schweregrad der Krümmung abhängig. Mädchen zwischen 10 und 15 Jahren sind erfahrungsgemäß öfter betroffen. Da eine idiopathische Skoliose allerdings bereits ab dem 8. Lebensjahr sichtbar werden kann und die Haupt­wachstums­phase der Wirbelsäule mit dem Eintreten der ersten Regelblutung beendet ist, ist es wichtig so früh wie möglich mit der Therapie zu beginnen. In diesem jungen Alter ist die Wirbelsäule noch formbar und kann mithilfe eines individuell angepassten Korsetts korrigiert werden. Parallel dazu werden regelmäßige Physiotherapie und Übungen für zuhause angeraten. Mit dem Ende der Pubertät ist das Wirbelsäulenwachstum abgeschlossen. Wurde die Skoliose bis dahin nicht behandelt, muss im Erwachsenenalter mit entsprechenden Folgen (Schmerzen im Rücken) gerechnet werden.

Primär- und Sekundärkrümmung einer Skoliose | © Pohlig GmbH

Abhängig davon, in welche Richtung die Wirbelsäule gekrümmt ist, unterscheidet man zwischen:

  • nach links gebogenen (linkskonvexen) Skoliosen
  • nach rechts gebogenen (rechtskonvexen) Skoliosen

Neben der eigentlichen Krümmung (Primärkrümmung) bildet die Wirbelsäule häufig auf der Gegenseite auch eine ausgleichende Sekundärkrümmung aus, die unter- bzw. oberhalb der Primärkrümmung anschließt. Diese natürliche Reaktion des Rückens erfolgt, um einen lot- und statikgerechten Stand zu ermöglichen. Oder anders ausgedrückt: Der Körper versucht durch das Ausbilden von Ausgleichskrümmungen den Kopf über dem Becken zu zentrieren.

Skoliosetherapie

Wie kann man eine Skoliose behandeln?

Ob und wie eine Skoliose behandelt werden muss, hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • vom Alter des Betroffenen
  • vom Schweregrad der Skoliose und
  • von ihrer Ursache.

Die Behandlung einer Skoliose sollte – auch bei Schmerzfreiheit (!) – so früh wie möglich beginnen. Denn sobald die Wirbelsäule erst einmal ausgewachsen ist, kann die Krümmung der Wirbelsäule nur schwer bzw. gar nicht mehr beeinflusst werden. Umso wichtiger ist die Früherkennung durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen, aber auch durch den gezielten Blick von Eltern und Lehrern.

Bei Kindern und Jugendlichen befindet sich die Wirbelsäule noch im Wachstum. Unmittelbar vor oder in der Pubertät kann es zu Wachstumsschüben kommen, bei denen sich die Wirbelsäule verformt. Diese Verformung kann sehr plötzlich eintreten und sich schnell verschlimmern. Sollte bei einem Erwachsenen eine leichte Skoliose festgestellt werden, ist es dagegen eher unwahrscheinlich, dass sich die Krümmung verschlechtert.

Die Wirbelsäule kann unterschiedlich stark verkrümmt sein. Mithilfe eines Röntgenbildes bestimmt der Arzt / die Ärztin den Grad der Verkrümmung (Cobb-Winkel). Häufig bleibt es bei einer leichten Achsabweichung. Eine Behandlung ist dann nicht unbedingt notwendig. Bis das Wachstum abgeschlossen ist, sollte die Wirbelsäule in diesem Fall allerdings in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden. So lässt sich frühzeitig erkennen, ob die Wirbelsäulenverkrümmung zunimmt und die Skoliose behandelt werden sollte.

Grundsätzlich können Skoliosen operativ oder konservativ behandelt werden, wobei eine Operation nur bei einer sehr starken Skoliose notwendig ist. Zu den konservativen Behandlungsmethoden zählen Physiotherapie (Krankengymnastik) und orthopädietechnische Hilfsmittel wie das Korsett.

Rückenschmerzen sind zwar kein Indikator einer Skoliose, können aber in manchen Fällen auftreten. Solltest du aufgrund deiner Skoliose Rückenschmerzen empfinden, müssen zunächst die genauen Ursachen abgeklärt werden. Geeignete Physiotherapieübungen, eine Korsettversorgung und Sport sind Möglichkeiten, um den Schmerzen entgegenzuwirken.

Physiotherapie | © Pohlig GmbH
Physiotherapie

Gemeinsam mit dem Physiotherapeuten erlernen Skoliosepatienten praktische Übungen, um die Wirbelsäulenverkrümmung durch eigenen Muskeleinsatz sowie die richtige Atmung zu korrigieren. Sport und Bewegung sind bei Skoliose generell sehr sinnvoll, weil dadurch Bauch- und Rückenmuskulatur gestärkt werden, was wiederum der Wirbelsäule Halt gibt.

Die physiotherapeutischen Übungen erfolgen in der Regel ohne den Einsatz spezieller Geräte, sodass sie auch täglich von zuhause aus durchgeführt werden können.

Etwas weiter unten stellen wir dir drei verschiedene Therapiekonzepte vor: die Skoliosebehandlung nach Katharina Schroth (Schroth-Therapie), die Vojta-Therapie und die Dorn-Methode.

Icon Korsett | © Pohlig GmbH
Korsett

Ein orthopädisches Korsett ist eine individuell angepasste Rumpf-Orthese, die an bestimmten Stellen der Wirbelsäule Druck ausübt. Durch Hohlräume im Korsett bewegt sich der Rücken aktiv in die korrekte Stellung. Auf diese Weise kann ein Korsett die Fehlstellung der Wirbelsäule korrigieren und das Fortschreiten einer Krümmung aufhalten.

Neben seiner Stützfunktion ist das Korsett ein wichtiges Therapiegerät. In der Regel wird neben der Korsett-Behandlung zusätzlich eine Physiotherapie verordnet. Die Physiotherapeuten erklären den Skoliosepatienten u.a., wie der Rücken durch spezielle Atemübungen im Korsett in die richtige Position gelenkt werden kann.

Damit die Behandlung mit einem Korsett effektiv ist, muss die Orthese möglichst viel getragen werden – optimalerweise 23h am Tag (also auch nachts). In regelmäßigen Abständen wird der Therapieerfolg überprüft und das Korsett gegebenenfalls an das Wachstum des Kindes oder Jugendlichen angepasst.

Symbol Arzt | © Pohlig GmbH
Operation

Die operative Behandlung einer Skoliose wird nur dann in Erwägung gezogen, wenn die Wirbelsäulenverkrümmung sehr stark ist und konservative Behandlungen (Physiotherapie, Korsett) zu keiner Besserung führen.

Über eine Wirbelsäulenoperation wird z.B. nachgedacht, wenn die Krümmung der Skoliose bei über 50° nach Cobb liegt, sich die Krümmung verschlechtert und die inneren Organe wie Herz oder Lunge in ihrer Funktion eingeschränkt sind.

Es gibt unterschiedliche Operationsmethoden, die du mit dem behandelnden Arzt bzw. dem Operateur individuell abklären solltest. Grundsätzlich wird bei einem chirurgischen Eingriff die Form der Wirbelsäule soweit wie möglich korrigiert und stabilisiert. Abschnittsweise kann die Wirbelsäule im Rahmen der Operation auch versteift werden (Spondylodese). Die betroffenen Bereiche werden dann mit Implantaten (z.B. Schrauben oder Stäben) fixiert, sodass die Wirbelkörper miteinander verwachsen können. Diese operierten Wirbelkörper sind dann nicht mehr gegeneinander beweglich.

In einigen Fällen wird ein Korsett zur Nachbehandlung einer Operation empfohlen.

Skoliose? Frag Melli!

Physiotherapie für Patienten
mit Skoliose

In der Serie "Skoliose? Frag Melli!" erklärt dir unsere Physiotherapeutin Melli verschiedene Fachbegriffe aus dem Bereich der Skoliose und zeigt dir praktische Übungen, die du zu Hause nachmachen kannst.

Schroth, Vojta und Dorn-Methode

Therapiekonzepte bei Skoliose

Physiotherapie bei Skoliose | © Pohlig GmbH
Allgemeine Ziele der Physiotherapie bei Skoliose:
  • dem Fortschreiten der Wirbelsäulenverkrümmung entgegenwirken
  • die Körperwahrnehmung steigern
  • die Körperhaltung verbessern
  • die Atemfunktion verbessern
  • Hilfestellung für den Alltag leisten

Falls du bei uns mit einem Korsett versorgt wirst, begleiten dich unsere Physiotherapeuten und geben dir hilfreiche Tipps für die Therapie in deinem Heimatort.

Schroth-Therapie bei Skoliose | © Pohlig GmbH
Schroth-Therapie

Bei der Skoliosebehandlung nach Katharina Schroth helfen individuell auf den Paitienten abgestimmte Übungen, eine aktive Haltungskorrektur der Wirbelsäule zu erreichen. Die praktischen Übungen werden meistens mit einer speziellen Atemtechnik kombiniert.

Die Schroth-Therapie setzt ein hohes Maß an Eigenmotivation und Konse­quenz des Skoliose-Patienten voraus. Für einen Therapieerfolg musst du täglich deine Übungen eigenständig durchführen. Diese sollten durch ausgebildete Schroth-Therapeuten in der freien Praxis oder während eines Reha-Aufenthalts erarbeitet werden. Das eigene Körper­ge­fühl oder auch ein Spiegel dienen zuhause der Korrektur. Ob die Skoliose-Übungen gewissenhaft durchgeführt werden, liegt in deiner Verantwortung. In regel­mäßi­gen Abständen sollte das Heimübungsprogramm durch die betreuenden Therapeuten kontrolliert werden.

Vojta-Methode bei Skoliose | © Pohlig GmbH
Vojta-Therapie

Der Neurologe Prof. Dr. Václav Vojta entdeckte Mitte des 20. Jahrhunderts, dass Kinder in bestimmten Körperlagen sehr zuverlässig auf gezielte Reize mit wiederkehrenden motorischen Aktivitäten reagieren. Diese Reize haben z. B. erstaunliche Auswirkungen auf das Sprechen, Aufstehen oder Gehen der Kinder. Die Vojta-Therapie beruht also auf neurophysiologischer Basis, d.h. es werden Reflexe abgerufen, die bei jedem Menschen im Gehirn verankert sind. Die Patienten werden zunächst in fest definierte Ausgangsstellungen gebracht und durch Druck an bestimmten Zonen aktiviert. Die Bewegungsmuster bewirken eine Streckung und Geradestellung der Wirbelsäule, sodass eine Korrektur aller Wirbelsäulenabschnitte vollzogen wird.

Ein Vojta-Therapeut bzw. eine Vojta-Therapeutin legt ein tägliches Programm fest, das zuhause nur mithilfe eines Elternteils durchgeführt werden kann.  Das Programm sollte regelmäßig korrigiert und angepasst werden.

Dorn-Methode bei Skoliose | © Pohlig GmbH
Dorn-Methode

Mithilfe der Dorn-Therapie werden verschobene Wirbelkörper mit dem Daumen aufgespürt. Anschließend  werden die betroffenen Wirbel bzw. Wirbelpartien mittels sanftem Daumendruck in Richtung der optimalen Lage gebracht.

Mit dieser Methode lassen sich Skoliosen erstaunlich gut thera­pieren.  Nichtsdestotrotz kann die Dorn-Methode immer nur eine Ergänzung zu einem anderen Therapiekonzept sein, da das aktive Training der betroffenen Muskelgruppen fehlt.

Korsett bei idiopathischer Skoliose | © Pohlig GmbH
Wir richten dich wieder auf!

Das Korsett

Das Korsett ist eine Orthese, die deine Wirbelsäule korrigiert. Wir informieren dich über die unterschiedlichen Korsett-Typen, den genau­en Versorgungs­ablauf und interessante Therapiemöglichkeiten.

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